War der Schweinwerfer / Blinkleuchte etc. zum Kollisionszeitpunkt in Betrieb?

Bei Halogenlampen wird ein gewendelter Wolframdraht als Licht emittierendes Medium benutzt. Im eingeschalteten Zustand erreicht der Wolframdraht Temperaturen von mehr als 2000 °C. Wenn in diesem Zustand kollisionsbedingte Beschleunigungen auf die Lampe einwirken, bilden sich bleibende Verformungen aus. Bei der Zerstörung des Glaskolbens kann es auch zu Anschmelzungen von Glasteilchen an die Wendel kommen. Wird hingegen die Glühlampe im kalten (ausgeschalteten) Zustand mit Kraft beaufschlagt, bricht die Wendel unverformt und makroskopisch unbeschädigt aus, da sich das Material spröde verhält. Die zur Verursachung der vorgenannten Merkmale erforderlichen Kräfte können im normalen Betrieb eines Fahrzeuges nicht erreicht werden; hierfür sind Kollisionsgeschehen erforderlich.

Unbelastete Glühwendel - Serienzustand
Sprödbruch – Belastung im ausgeschalteten Zustand
Deformation der Glühwendel – Belastung im eingeschalteten Zustand
Anschmelzung
Anschmelzung

Die Untersuchung von Gasentladungslampen (Xenon-Scheinwerfer) ist unter bestimmten Bedingungen ebenfalls möglich. Eine Untersuchung von Leuchtmitteln mit LED-Technik hinsichtlich des Einschaltzustandes ist hingegen nicht möglich.

Zur Beachtung: Zur Untersuchung des Brennzustandes von Lampen vor Ort (etwa im Rahmen der Unfallaufnahme) niemals das Licht einschalten. Es ist zunächst die Glühlampe auszubauen und zu sichern und sodann eine Ersatzlampe einzusetzen, um die Spannungsversorgung zu überprüfen.